Rückblick
Das war die H2 Convention 2023
Die H2 Convention 2023 war ein bedeutendes Ereignis auf dem Weg zur Klimaneutralität der Industrie in Oberösterreich und dem Großraum Linz. Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle, unterstützt durch die industrielle Bedeutung und die natürlichen Speichermöglichkeiten der Region.
Vom 27. bis 28. November 2023 kamen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen aus Verwaltung, Produktion, Energieversorgung und Forschung zusammen, um sich über internationale Best Practices und die Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette auszutauschen. Die H2 Convention soll zukünftig als jährlicher Treffpunkt für diesen wichtigen Dialog dienen.
Am 29. November 2023 fand zudem ein Public Day statt, bei dem interessierte Bürger:innen, Schüler:innen und Studierende Informationen und Einblicke in die Wasserstoffwirtschaft erhielten.
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Erfolgsbeispiele auf der H2 Convention
im Überblick
Der erfolgreiche Hochlauf einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft benötigt Akteur:innenen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Produktion, Logistik, Infrastruktur und Verbrauch) die zeitgleich Projekte ins Leben rufen.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick zu den Erfolgsbeispielen, die auf der H2 Convention präsentiert werden:
AGRU bietet für den Wasserstofftransport ein für 100% Wasserstoff zertifiziertes PE 100-RC Rohr-Komplettsystem an. Kunststoffrohre kommen mittlerweile weltweit in (Pilot)-Projekten zum Einsatz. AGRU selbst ist dabei Teil von 2 Pilotprojekten in denen PE 100-RC Rohre „auf Herz und Nieren“ für den 100%igen Wasserstofftransport bis 10 bar geprüft und weiterentwickelt werden.
Der enorme Wasserbedarf bei der Elektrolyse wird je nach Region und Anwendungsfall durch Grundwasservorräte, Seewasser, chlorhaltigem Wasser oder Meerwasser sichergestellt. Kunststoffprodukte von AGRU sind mittlerweile essentieller Bestandteil bei der Planung und Umsetzung in großen Elektrolyse Projekten weltweit: – PE 100-RC Rohre für den Wassertransport von der Quelle zur Elektrolyse-Einheit – PP bwz. PVDF Rohrsysteme für den Transport von Reinstwasser zum Elektrolyse Stack – PP und Fluorkunststoffe wie FEP/ECTFE für Transport/Lagerung von Kalilauge in der alkalischen Elektrolyse
inGRID– die digitale Einspeisekarte für erneuerbare Gase
inGRIDbasiert auf einem digitalen Zwilling des österreichischen Gasnetzes –eingeteilt in Effizienzklassen für die Einspeisung erneuerbarer Gase. ZurIdentifikation geeigneter Anlagenstandorte für Biomethan wurden sowohl dieRessourcenverfügbarkeit als auch die Aufnahmefähigkeit des Gasnetzesbetrachtet. Für die Wasserstoffeinspeisung ist in inGRID bereits das zukünftigeWasserstoffnetz aus der H2Roadmap für Österreich implementiert. Darüber hinauszeigt inGRID auch geeignete Umspannwerke für den Anschluss von Elektrolysen unddemnächst auch die realisierbaren Potentiale für die erneuerbare Stromerzeugungaus Wind, Wasser und Photovoltaik.
Somitbietet inGRID den Produzenten und Planern von Biomethan- und Wasserstoffanlagenviele Vorteile. Durch die kategorisierte Darstellung des Gasnetzes –verschiedene Effizienzklassen sind farblich gekennzeichnet – werden Einspeiserzu den effizientesten Anschlusspunkten geleitet. Dadurch können Synergien imNetz geschaffen und Engpässe vermieden werden, was letztendlich zu einemeffizienteren und schnelleren Anschluss erneuerbarer Erzeugungsanlagen führt.
H2-Roadmapfür Österreich
DieH2-Roadmap liefert einen Transformationsplan für das Gasnetz derZukunft. Basierend auf den Absatzprognosen für Methan und einerWasserstoffbedarfserhebung wurde ein kombiniertes Methan- und Wasserstoffnetzentworfen. Unter der Prämisse, möglichst viel Bestandsinfrastruktur, bestehendaus öffentlichen Gasleitungen zu nutzen, wurde dieses Kombi-Gasnetz der Zukunftbis 2050 modelliert. Die H2-Roadmap zeigt mehrereTransformationsmöglichkeiten des Gasnetzes, um den erhobenen, zukünftigenWasserstoffbedarf zusätzlich zum verbleibenden Methanbedarf im Verteilergebietdecken zu können.
AMAG forscht intensiv an Automatisierungen. Nach den Großinvestitionen der letzten Jahre betreibt das Unternehmen am Standort Ranshofen das modernste Aluminiumwerk der westlichen Welt. Das Unternehmen ist auch Vorreiter bei der nachhaltigen Produktion von Primäraluminium und reduziert durch den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien den CO2-Ausstoß. Mit einem umfassenden Plan zur Dekarbonisierung des Standorts Ranshofen wird intensiv an der Vorbereitung zum Ausstieg aus Erdgas gearbeitet. Neben der Umstellung auf elektrische Energie wird hier auch Wasserstoff als Energieträger eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Customers today that require a hydrogen production plant face a fragmented supplier landscape (electrolyzer supplier, equipment suppliers, EPCs, civil, etc.). Therefore, they appreciate companies that can provide the complete solution out of one hand.
Power-to-Gas (P2G), also die Speicherung von Überschussstrom in Form von Wasserstoff, ist eine Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiewende. Das Projekt P2G4A umfasst eine 50 MW P2G-Anlage und unterstützt damit die saisonale Energiespeicherung sowie die Stabilisierung des Stromnetzes. Die Anlage soll durch APG und GCA errichtet werden und kann von allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei genutzt werden.
1. Innovative Wasserstoff-Lösungen von Bosch in Linz für die ganze Welt: Das Bosch Engineering Center in Linz entwickelt innovative Lösungen entlang der weltweiten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff, beispielsweise Wasserstoff-Einblasventile und Elektrolyse-Stacks. Wasserstoff-Einblasventile dienen dazu, in einem Wasserstoffmotor den Kraftstoff einzudosieren. Elektrolyse-Stacks sind das Herzstück von Elektrolyseuren und damit das zentrale Element bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Ein Expertenteam in Linz treibt im internationalen Entwicklungsverbund der Bosch-Gruppe die Industrialisierung der Stacks für Elektrolyseure voran. Ein Stack besteht aus über hundert Elektrolyse-Zellen, die Wasser mit Hilfe von Strom in Sauerstoff und Wasserstoff umwandeln, und ist auf eine Leistung von 1,25 Megawatt ausgelegt. Dies entspricht einer Wasserstoffproduktion von 23 Kilogramm pro Stunde. Auf der Wasserstoffseite entstehen dabei Drücke von über 30 bar. Der Bosch Elektrolyse-Stack ist für den Einsatz in kleineren Anlagen ab 1 Megawatt bis hin zu Großanlagen der Gigawattklasse geeignet und soll ab 2025 marktreif sein. In den nächsten Jahren wird Bosch mindestens 18 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur am Linzer Standort investieren.
2. Eine klimaneutrale Welt kann es nur mit Wasserstoff geben – davon ist Bosch fest überzeugt. Das Unternehmen entwickelt entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette Technologien für die Erzeugung, Kompression, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff. 2030 will Bosch mit seinen Wasserstoff-Technologien einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro erzielen. Entsprechend stark engagiert sich das Unternehmen für den Aufbau einer H2-Wirtschaft und weitet seine Investitionen in Wasserstoff noch einmal aus. Insgesamt investiert Bosch von 2021 bis 2026 nahezu 2,5 Milliarden Euro in die Entwicklung und Fertigung seiner H 2 -Technologien. Das ist noch einmal eine Milliarde Euro mehr, als es der Investitionsplan für den Zeitraum 2021 bis 2024 vorgesehen hatte. Als großer Zulieferer bringt Bosch Automotive-Erfahrung mit und ist damit ein starker Partner bei der Wasserstoff-Erzeugung. Bosch hat System-Knowhow und kann eine Vielzahl von Komponenten mit Sensorik und komplexer Elektronik auslegen und steuern. Das Unternehmen verfügt zudem über Industrialisierungs-Kompetenz, um Neuentwicklungen schnell in großen Serien zu skalieren.
Die technischen Voraussetzungen für die Transformation des Gasnetzes vom Erdgasnetz zum H2 Netz: Erforderliches ÖVGW Regelwerk: HB100 H2 Beschaffenheit, HE200 Planung und Errichtung von H2 Leitungen sind bereits erstellt. H2 Roadmap wurde durch AGGM erstellt und das Konzept ist auch Teil des ÖNIP. Was es jetzt braucht: 1.) Anwendung des Betriebsanlagenrechts des Gaswirtschaftsgesetzes gefordert 2.) Anwendung des Betriebsanlagenrechts des Gaswirtschaftsgesetzes gefordert 3.) Keine zusätzlichen Unbundling Bestimmungen; synchrone Regelungen der Erdgasbinnenmarktrichtlinie ausreichend 4.) Barrierefreie Umwidmung bestehender Leitungen 5.) Aktives Engagement der E-Control, Handlungsspielräume nutzen, nur gesetzlich erlaubtes Umsetzen ist im Sinne unsere Kunden zu wenig
Der Umbau des Energiesystems auf Klimaneutralität und Autonomie mit Strom erfordert den zunehmenden komplementären Einsatz von Wasserstoff. Die FEN Sustain Systems GmbH entwickelt mit der privatwirtschaftlich organisierten Codex-Partnerschaft des Green Energy Center Europe seit 2014 entsprechende Projekte und setzt diese langfristig Business Case orientiert um.
LKW-Tankstellen – Design, Betrieb und Optimierung
In der Mobilität sind die Tage der fossilen Brennstoffe gezählt. Wasserstoff kann ein wichtiger Teil der grünen Transformation sein. Gestaltung und Betrieb von Tankstellen müssen den Anforderungen der Kunden genügen, zuverlässig verfügbar sein und steigende Nachfrage bedienen können.
Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen in Oberösterreich auf den produzierenden Sektor. Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ist daher ein wichtiges Potenzial, um dort fossile Energieträger zu ersetzen. Mit der Wasserstoff-Offensive 2030 wird die Transformation weiter vorangetrieben. Sie umfasst drei zentrale Maßnahmen: ein Wasserstoff-Forschungszentrum, ein Wasserstoff-Netzwerk und eine eigene Förderausschreibung „Future Energy Technologies“. Der Ausbau von H2-Technologien ist auch ein zentrales Zukunftsthema für die Forschung, weshalb auch ein eigenes Wasserstoff-Forschungszentrum in Oberösterreich gestartet wurde – angesiedelt in Wels. Damit sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen beim Einsatz grünen Wasserstoffs und bei der Entwicklung von Komponenten für Wasserstofftechnologie unterstützt werden.
GrAmLi – Green Ammonia Linz – ist ein Gemeinschaftsprojekt von VERBUND und LAT Nitrogen mit Fokus auf die Produktion von grünem Wasserstoff für die Produktion von Ammoniak, Düngemitteln und technischen Stickstoffprodukten. Ziel des Projektes ist es, in einem 60MW Elektrolyseur am Chemiepark Linz grünen Wasserstoff für den direkten Einsatz in den Produktionsanlagen der LAT Nitrogen zu erzeugen. Geplant ist die Produktion von 7.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr und der Betrieb der Anlage in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energiequellen (z. B. Sonne/Wind/Wasserkraft) im Netz. Dies wird die Emissionen weiter reduzieren. Neben grünem Wasserstoff wird auch das entstehende Nebenprodukt Sauerstoff direkt in bestehenden Anlagen verwertet werden. Zusammen werden grüner Wasserstoff und Sauerstoff zu einer jährlichen Einsparung von 100.000t CO2 (-10%) am LAT Nitrogen Standort in Linz führen und somit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Industriestandortes leisten. Das Projekt ist ein wichtiger Pfeiler der österreichischen Wasserstoffstrategie und der regionalen Wirtschaft in Oberösterreich. Es ist in seiner Größe einzigartig und das erste seiner Art in Österreich. Diese Tatsache würdigt auch die Förderung als Important Project of Common European Interest (IPCEI), einer europäischen Initiative von Wasserstoffprojekten, sowie die Listung als förderwürdiges Projekt im Rahmen des Innovationsfonds der Europäischen Kommission.
Wasserstoff, der unter anderem in Linz produziert wird, steht für einen Bestandteil der Linde DNA. Aktuell ist Linde der weltweit größte Wasserstoffproduzent überhaupt. Basierend auf mehr als 100 Jahren Erfahrung deckt Linde als einziges Unternehmen weltweit die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Herstellung, Verarbeitung, Speicherung bis hin zu den unterschiedlichsten Anwendungen ab. Wasserstofftankstellen werden beispielsweise in Wien gebaut.
Die LINZ AG sieht Wasserstoff als entscheidenden Baustein für die klimaneutrale Transformation der Energieversorgung und arbeitet seit geraumer Zeit daran, H2 in die Unternehmensbereiche zu integrieren. Zu den konkret gestarteten Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zählen unter anderem die Prüfung der H2-Fähigkeit der eigenen Infrastruktur wie Netze und Kraftwerke sowie der zukünftige Einsatz von Wasserstoff zur Strom- und Fernwärmeversorgung im Winter. Im Sinne der Fachkräfte-ausbildung von morgen engagiert sich die LINZ AG auch in Projekten mit Lehrlingen, Schüler*innen und Student*innen.
Bis 2045 muss Deutschland klimaneutral werden. Für eine erfolgreiche Energiewende benötigen wir saubere Energieträger. Viele energieintensive Prozesse, beispielsweise in der Stahl- oder Chemieindustrie, sind jedoch nicht elektrifizierbar. Um die fossilen Energieträger zu ersetzen, muss ein tiefgreifender Transformationsprozess in Gang kommen – und Wasserstoff als CO2-freie Alternative spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Vortrag werden daher die aktuellen Herausforderungen beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft beleuchtet und erklärt, welche Rolle Niedersachsen und entsprechende Best-Practice Beispiele bei dieser Transformation spielen.
Die OMV, das integrierte, internationale Öl-, Gas- und Chemieunternehmen mit Sitz in Wien und Kommunalkredit Austria AG (Kommunalkredit) haben die gemeinsame Investition in den Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs in der OMV Raffinerie Schwechat beschlossen. Die Investitionssumme liegt bei rund EUR 25 Mio und wird jeweils zur Hälfte von OMV und Kommunalkredit getragen. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgt im ersten Halbjahr 2024. Ab diesem Zeitpunkt wird die 10 MW PEM (Polymer-Electrolyt-Membrane) Elektrolyse bis zu 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich produzieren. Eingesetzt wird der grüne Wasserstoff zur Hydrierung von biobasierten und fossilen Kraftstoffen, um grauen Wasserstoff in der Raffinerie zu substituieren. Dies führt zu einer jährlichen Reduktion des OMV Carbon Footprints von bis zu 15.000 Tonnen fossilem CO2.
Beim Transport von Wasserstoff wird die bestehende Erdgasinfrastruktur eine bedeutende Rolle spielen. Über Leitungen, die bisher für Erdgas genutzt wurden, soll in Zukunft Wasserstoff zu den Verbrauchern gelangen. Auch die European Hydrogen Backbone-Initiative hat ein Umsetzungskonzept für die Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur erarbeitet, das sich weitgehend auf umgewidmete Erdgaspipelines stützt. Im Zuge des Projektes HyGrid² wird der erste österreichische Erdgas-Stahl Leitungsabschnitt für den Wasserstofftransport umgewidmet und zu einer Demonstrationsanlage ausgebaut. Die ehemalige Erdgasleitung wird mit reinem Wasserstoff unter realen Bedingungen betrieben, um Erkenntnisse für die Praxis zu gewinnen. Die besondere Herausforderung bei der Umwidmung liegt in den Anforderungen an die Reinheit der Rohrleitungen. Bei bestehenden Leitungen, die auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden, ist die vorherige Nutzung relevant und hat Einfluss auf die Qualität. Hinzu kommt, dass der Netzabschnitt mit odoriertem, also mit geruchsintensiven Substanzen versetztem Gas betrieben wurde. Des Weiteren ist die Werkstoff-Tauglichkeit der vorhandenen Infrastruktur für den Wasserstofftransport zu überprüfen. Hier kann es im Gegensatz zu Erdgas zu einer so genannten „Wasserstoffversprödung“, also einer Diffusion und Auflösung von Wasserstoff in der Mikrostruktur von Metallrohren kommen.
Mit „Underground Sun Storage“, dem weltweit ersten Wasserstoffspeicher in einer unterirdischen Porenlagerstätte, setzt die RAG Austria AG – Renewables and Gas – gemeinsam mit ihren Projektpartnern international neue Maßstäbe.
In dieser einzigartigen sektorenübergreifenden Demonstrationsanlage wird Sonnenenergie mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt und in einer unterirdischen natürlichen Gaslagerstätte im oberösterreichischen Gampern in reiner Form gespeichert.
Die Größenordnung des Speichers entspricht dem Sommerüberschuss von etwa 1.000 Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern. Im Sommer wird diese überschüssige Energie eingespeichert und im Winter kann die grüne Energie wieder in Form von Strom und Wärme bereitgestellt werden.
In diesem Realprojekt und richtungsweisenden Demonstrationsanlage werden 4,2 Mio. KWh (4,2 GWh) Sommerstrom in Form von Wasserstoff in den Winter gebracht und es gelingt damit die Erneuerbaren versorgungssicher zu machen. Das Projekt bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab und setzt auf ein perfektes Zusammenspiel zwischen Erzeugung, Umwandlung, Speicherung und künftiger Nutzung von grüner Energie. Im geologischen Speicher in Rubensdorf kann künftig der Sonnenstrom-Überschuss von rund 1.000 Einfamilienhäusern aus dem Sommer in Wasserstoff umgewandelt und saisonal gespeichert werden.
Wasserstoff gilt neben der Elektrifizierung als die große Hoffnung in der Dekarbonisierung der Industrie. Neben den heute priorisierten Anwendungsfeldern von Wasserstoff, wie der Stahlindustrie oder dem Schwerverkehr, können auch die Hochtemperaturprozesse zu den „hard-to-abate“-Industrien gezählt werden. Bei der Zementerzeugung müssen Temperaturen bis etwa 1.450 °C hergestellt werden. Die dabei eingesetzten Brennstoffe sind in den meisten Fällen auf Kohlenstoff beruhend und daher Quellen von CO2-Emissionen. Für eine vollständige Dekarbonisierung muss daher in der Zementindustrie daher auf eine Versorgung mit grünem Wasserstoff hingearbeitet werden. Wasserstoff-Technologie kann dabei auch als Variante der Elektrifizierung bzw. als speicherfähiger Energieträger betrachtet werden. Neben den notwendigen Schritten im Aufbau der Energieinfrastruktur (Stromgewinnung, H2-Erzeugung, Transport) müssen auch die künftigen Anwender zeitnah Vorbereitungen treffen und die technologischen Voraussetzungen schaffen, um Wasserstoff in ihren Prozessen einsetzen zu können. In Zusammenarbeit mit Fa. Ebner Industrieofenbau, Fa. Enrag und der Montanuniversität Leoben wurde bei Rohrdorfer Zement eine Machbarkeitsstudie für die Wasserstoffnutzung im Zementwerk durchgeführt. Schwerpunkte waren dabei, (i) die technologischen Herausforderungen im Umgang mit dem „neuen“ Brennstoff zu klären, (ii) mögliche prozess- und sicherheitstechnische Hürden zu erkennen, und (iii) techno-ökonomische Rahmenbedingungen zu beleuchten, unter denen ein breiter Einsatz von Wasserstoff als Energieträger in der Zementindustrie möglich wird.
Die Deckung des lokalen H2-Bedarfes in der Mobilität ist das Ziel und der Grund, warum die Salzburg AG in den Wachstumsmarkt grüner H2 einsteigt. Der Schwerpunkt liegt auf der sukzessiven und nachhaltigen Dekarbonisierung des ÖPNV sowie des Schwerlastverkehrs. Dafür ist die Errichtung einer H2-Infrastruktur in zwei geographisch getrennten Modellregionen vorgesehen.
Normand´Hy – 250.000 Tonnen weniger CO2 dank erneuerbarem Wasserstoff.
Siemens Energy liefert 12 Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt in die
französische Normandie. Air Liquide, ein weltweit führender Anbieter von Gasen,
Technologien und Dienstleistungen für Industrie und Gesundheit, wird sie im Rahmen des
Normand'Hy-Projekts einsetzen. Ab 2026 soll die Anlage von Air Liquide im Industriegebiet Port-Jérôme jährlich 28.000 Tonnen nachhaltiger Wasserstoff für die Industrie und den Mobilitätssektor herstellen. Mit dieser Menge könnte ein wasserstoffbetriebener Lastwagen 10.000 Mal um die Welt fahren.
Der Blueprint für kommerzielle E-Fuel-Produktion wird mit Technologie von Siemens Energy
gebaut. Das dänische Energieunternehmen Ørsted baut im Nordosten Schwedens die größte kommerzielle Produktionsanlage für kohlenstoffneutrale Schiffskraftstoffe. Das Herzstück der FlagshipONE-Anlage ist ein Technologiepaket von Siemens Energy, das vier Protonen-Austauschmembran-Elektrolyseure (PEM) mit einer Gesamtleistung von 70 Megawatt sowie die anlagenweiten Elektrifizierungs- und Automatisierungssysteme einschließlich innovativer Digitalisierungslösungen (z.B. Einsatz digitaler Zwillinge) und die gesamte Energieverteilung und Verdichteranlage umfasst. In der Anlage, die in der schwedischen Küstenstadt Örnsköldsvik gebaut wird, sollen ab 2025 bis zu 50.000 Tonnen E-Methanol pro Jahr aus erneuerbaren Energien und biogenem Kohlendioxid hergestellt werden. Als Ersatz für fossile Brennstoffe können so 100.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr im Schiffsverkehr
vermieden werden.
Wasserstoff ist das kleinste, aber auch das häufigste Molekül im Universum und bietet durch seine Vielseitigkeit ein riesiges Anwendungsfeld in Linz und OÖ. Der Hochlauf der Linzer Wasserstoffwirtschaft wird ein wichtiger Baustein um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und um so unsere Klimaziele zu erreichen! Dabei bedarf es einer öffentlich-privaten Kooperation von Industrie, Verwaltung, Politik sowie den Bürger:innen! Die H2 Convention wird dabei ein wichtiger Schritt entlang dieses Weges sein, den wir gemeinsam gehen werden!
Systemic Energy Solutions stellt ein neu patentiertes Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff vor: Es sprengt die Grenzen der Elektrolyse, wird ein Mehrfaches an Wasserstoff bei gleichem Energieeinsatz produzieren. Höhere Effizienz bedingt Kostensenkung. Energieintensive Industrien bleiben wettbewerbsfähig. Auch bisher „ineffiziente“ Anwendungsbereiche erhalten Zugang zu Wasserstoff. Kläranlagen sind neue Wunderwerke zur grünen Wasserstoffproduktion aus Abwasser, das „Abfallprodukt“ Sauerstoff erhöht ihren Wirkungsgrad. Sie spielen eine wesentliche Rolle zur Sektorenkoppelung und flächendeckenden Versorgung Österreichs mit Wasserstoff. Sie beliefern auch regionale Produktionsbetriebe, Haushalte und den Individualverkehr. Wir schonen Trinkwasser. Wir sind autark, geopolitisch unabhängig von Wasserstoff-Importen. Die Energiewende wird bezahlbar, wir nehmen Fahrt auf. Wir schaffen unsere Klimaziele 2030. Sciene Fiction oder greifbare Realität? Systemic Energy Solutions ist eine Initiative der ISCM Foundation. Die „Elektromagnetische Fragmentierung“ befindet sich im Scaling-Up Prozess. Wir stufen uns auf TRL 4 mit schneller Umsetzungsmöglichkeit ein. Eine kleine Demo-Anlage ist in Europa in Betrieb.
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist noch viel Aufbauarbeit zu leisten, mit dem Ziel, eine Grüne Wasserstoffwirtschaft zu errichten. Um die nötigen Commitments zu schaffen und Investment-Entscheidungen am Markt treffen zu können, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen aus dem Bereich Regulatorik.
Die Transformation von ressourcenintensiven Produktionsprozessen zur Klimaneutralität erfordert neben dem Austausch z.B. des Kohlenstoffs in metallurgischen Prozessen durch Wasserstoff auch eine Entwicklung neuer Produktionstechnologien. Beispiele sind hier plasma – und wasserstoffbasierte Reduktions- und Schmelzprozesse, die von Labor- zu Pilotanlagen weiterentwickelt werden. Eine PEM-Demonstrationsanlage zeigt die klimaneutrale Herstellung von Wasserstoff im industriellen Maßstab.
Sektorkopplung als Lösungsansatz für die Nutzung von Überschussenergie aus fluktuierender Erzeugung mit Sonne und Wind durch die Umwandlung von CO2 in Wertstoffe. Die überbetriebliche Vernetzung der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie ermöglicht die Speicherung von Überschussenergie in Form von Wasserstoff oder erneuerbarer Kohlenwasserstoffe und dessen Transfer in Verbrauchphasen, wo der Energiebedarf nicht abgedeckt werden kann
Wien hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Um dies schaffen zu können und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes, die Versorgungssicherheit und die gewohnt hohe Qualität der Dienstleistungen für die Bürger*innen beizubehalten, wurde mit Wasserstoff ein wichtiger noch fehlender Puzzlestein eruiert. Aktivitäten auf allen Ebenen der Wertschöpfung und in unterschiedlichen Anwendungsbereichen machen Wien zum europäischen Leuchtturm für Wasserstoff.
Einzelprojekte über die gesamteWertschöpfungskette des klimaneutralen Wasserstoffes (von der Produktion, überdie Verteilung und Speicherung bis hin zum Verbrauch) in verschiedenen Sektorenzu bündeln ist das Ziel von Hydrogen Valleys.
In Österreich sollen drei dieserValleys entstehen.
Zusammenfassung Breakout-Sessions
Die Essenz auf einen Blick:Klare Forderungen zur Gesetzgebung, politischen Unterstützung, Einbindung der Zivilgesellschaft und Maßnahmen zur Förderung der H2-Produktion.
Gesetzgebung:
●Notwendigkeit, österreichische Gesetzgebung auf Wasserstoff zu erweitern
●Forderung nach frühzeitiger Umsetzung der EU-Regulierung auf nationaler Ebene
●Verlagerung der Genehmigungsverfahren für Projekte von Gemeinde- auf Bundesebene für beschleunigte Prozesse.
Politik:
●Forderung nach klarem Committent der Politik zur Windkraft und Freiflächen-PV
●Betonung der Bedeutung einer nationalen Informationskampagne, beginnend in OÖ
Zivilgesellschaft:
●Einbindung der Zivilgesellschaft und der Bürgerinnen in den Transition-Prozess
Ökonomie:
●Forderung nach Bereitstellung einer definierten Menge Strom zu einem festen Preis durch die öffentliche Hand zur Wasserstoffproduktion.
●Notwendigkeit der Freigabe oder Umsetzung von Fördermitteln für Wasserstoffprojekte
Die Essenz auf einen Blick: Die Prognose von 430 Gigawatt Leistung bis 2030 wurde als schockierend betrachtet, während die Bedeutung der BAM-Technologie in den nächsten zwei Jahrzehnten betont wurde, trotz Herausforderungen wie möglichen Beschränkungen durch fluorierte Kohlenwasserstoffe, wobei die Entwicklung von Elektrolysen und anderen Technologien als langwierig empfunden wird; die kommenden Jahre sollen genutzt werden, um Rahmenbedingungen zu schaffen und Finanzierungszusagen zu sichern, anstatt neue Investitionen zu tätigen.
Zukünftige Leistungsziele:
Schockierende Prognose: Schätzung der internationalen Energieagentur gehen von 430 Gigawatt Leistung bis 2030 aus, während Bosch und Siemens dies für unrealistisch halten (schätzen unter 200 Gigawatt) – viele weltweite CO2-Emissionsreduktionen hängen von der Erreichung dieses Ziels ab.
BAM-Technologie:
Annahme, dass BAM-Technologie in den nächsten zwei Jahrzehnten weiterhin wichtig sein wird, selbst bei möglichen Beschränkungen durch fluorierte Kohlenwasserstoffe – Forschungen stecken noch in den Kinderschuhen
Finanzierung und Rahmenbedingungen:
Fokus sollte 2024 nicht auf neuen Investitionen, sondern auf Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen liegen
Hoffnung auf Finanzierungszusagen
Die Essenz auf einen Blick: Notwendigkeit partnerschaftlicher Anstrengungen mit Schwerpunkt auf regulatorischer Einheitlichkeit, rasche Umsetzung des europäischen Wasserstoffpakets und Skizzierung zukünftiger Finanzierungs- und Förderungsmechanismen. Zudem Bedeutung von Grundlagenforschung für den H2-Einsatz in der Industrie, Appell an die Regierung zur Konkretisierung der Wasserstoffstrategie und zur Auflistung konkreter Umsetzungsprojekte.
Regulatorische Aspekte:
Forderung nach einheitlichen rechtlichen und technischen Standards für die Umwidmung bestehender Gasnetze für den Wasserstofftransport
Dringende Umsetzung des europäischen Wasserstoffpakets auf nationaler Ebene
Finanzierung und Förderung:
Skizzierung von Plänen und Maßnahmen in Bezug auf Finanzierung und Förderung
Erfordernisse von Seiten der Industrie:
Schwerpunkt auf Grundlagenforschung in Bezug auf Sicherstellung Produktqualität
Forderungen an die Regierung:
Explizite Forderung nach einer Liste von konkreten Projekten
Thema Industrie-Anwendungen
Die Essenz auf einen Blick: Umsetzung von 100 Windrädern in Oberösterreich, der Notwendigkeit von Planungssicherheit, eines einheitlichen Rechtsrahmens und beschleunigter Verfahren, sowie einem CO2-Netz und strategischer öffentlicher Finanzierung.
Zentrale Forderungen:
Dringende Forderung nach 100 Windrädern für Oberösterreich
Betonung der globalen Wettbewerbssituation der österreichischen Industrie und der Notwendigkeit, dies bei Entscheidungen zu berücksichtigen.
Planungssicherheit und Rechtsrahmen:
Bedarf an Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen und langfristige Planung für Betriebe
Notwendigkeit eines einheitlichen Rechtsrahmens für alle Unternehmen, mit Fokus auf beschleunigten Verfahren
Das Wichtigste auf einen Blick: Notwendigkeit, den Wasserstoffpreis zu senken und den Schwerverkehr zu fördern, Bedeutung EU-weiter Rahmenbedingungen, konkrete Schritte für ein groß angelegtes Projekt mit mindestens 50 Fahrzeugen innerhalb eines Jahres, inklusive vollfinanzierter Infrastruktur und Flotte, insbesondere im Schwerverkehr.
Ziele und Herausforderungen:
Reduzierung des Wasserstoffpreises als klares und konkretes Ziel.
Sicherstellung von kommerziellen Anwendungen und verlässlicher Infrastruktur, unter Einbeziehung von Speditionen und Herstellern (+Investitionen in Ausbildung)
Regulatorische Anforderungen:
Beispielhafte Idee: Vorgabe, dass Lebensmitteltransporte EU-weit nur aus erneuerbaren Energien erfolgen dürfen.
Aktuelle Situation in Oberösterreich und Linz:
Existierende Tankstelle in Aspern, jedoch nicht für LKWs geeignet.
Zukünftige Schritte und Projekte:
Notwendigkeit einer umfassenden Infrastruktur, mit dem Vorschlag eines realistischen Labors oder Demo-Cases mit mindestens 50 Fahrzeugen.
Ziel: In einem Jahr Ausschreibung und Terminierung eines Projekts in Oberösterreich und Linz, inklusive zeitlich begrenzter, aber vollfinanzierter Infrastruktur und Flotte, besonders im Schwerverkehrsbereich.
Einbeziehung eines Marketingaspekts: Förderung der öffentlichen Sichtbarkeit und Akzeptanz durch ein wasserstoffbetriebenes Ausflugsschiff im Schiffsverkehr.
Die Essenz auf einen Blick: Fehlende gesetzliche Grundlagen behindern einfache Maßnahmen wie die Verbindung von Speichern.
Konkrete Maßnahmen im Bereich Energie – Anwendungen 2024 im Überblick:
Gesetzliche Grundlagen:
Fehlende gesetzliche Grundlagen behindern einfache Maßnahmen wie die Verbindung eines Speichers in Gampern mit einem Kraftwerk in Oberösterreich.
Kooperationen:
Betonung der Notwendigkeit echter und gelebter Kooperationen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette