Die H2 Convention Linz 2024: Wasserstoff als Schlüsseltechnologie der Energiewende

Über Artikel zur Energiewende stehen meistens Bilder von unberührten Naturlandschaften: Sie zeigen also, was es zu retten gilt. Aber wenn es auf die Umsetzung ankommt, ist und bleibt die Transformation eine durchaus industrielle Angelegenheit.
Oberösterreich verbildlicht diese Spannung besonders prägnant. An atemberaubenden Naturlandschaften fehlt es hier keineswegs. Aber dazu ist über ein Viertel der Industrie Österreichs hier beheimatet. Unter anderem Schwerindustrien wie Stahl-, Zement- und Düngemittelerzeugung, deren Energiebedarf nicht direkt durch erneuerbare Energien wie Wasser-, Wind- und Solarkraft abgedeckt werden kann.
Mit dem Ziel, diesen Bedarf klimaneutral zu erfüllen, hat sich Oberösterreich schon als Vorreiter im Bereich der Wasserstoff-Technologien etabliert. Denn Wasserstoff bietet die Möglichkeit, die großen Energiemengen zuverlässig zu liefern und zu speichern, die in schwerindustriellen Prozessen gebraucht werden.
“Wasserstoff wird eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende sein,” sagt der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer. Damit es gelingt, erklärt er, “braucht es die Standortpartner wie die Energiewirtschaft, Versorger und Erzeuger, um aufzuzeigen, dass Erzeugung und Abnahme wirklich funktionieren.” Mit anderen Worten: Zusammenarbeit und regelmäßiger Austausch zwischen Verwaltungen, Industrie, und Expert:innen.
Zu diesem Zweck wurde die H2 Convention Oberösterreich und Großraum Linz ins Leben gerufen.
Die H2 Convention 2024
Die H2 Convention 2024 ging vom 26. bis 28. November über die Bühne. Es war die zweite Ausgabe der Initiative, die vom Land Oberösterreich, der Stadt Linz, LINZ AG, dem VERBUND und der Energie AG betrieben wird. Mit über 1.000 Teilnehmenden verzeichnete sie einen neuen Besucherrekord und etablierte sich als größte Wasserstoff-Veranstaltung Österreichs.
Die Fachtagung am 27. und 28. November brachte rund 400 Expert:innen aus Politik, Industrie, Forschung und Verwaltung zusammen. Im Fokus standen aktuelle Herausforderungen und innovative Ansätze entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Diskutiert wurden unter anderem Initiativen wie die “Hydrogen Valleys”, in denen konkrete Projekte in Oberösterreich, darunter die erste Wasserstoffleitung zwischen Sattledt und Linz sowie der geplante H2-Park mit Elektrolyseanlage in Linz Süd/Asten geplant werden.
Einblick für alle: Der Informationstag
Die Energiewende ist zwar maßgeblich ein Thema der Industrie – doch auch die Bürger:innen spielen eine entscheidende Rolle. Gerade bei komplexen Themen wie Wasserstoff-Technologie ist ein informiertes und engagiertes Publikum unerlässlich. Deshalb öffnete die Tabakfabrik Linz am 26. November ihre Tore für die breite Öffentlichkeit.
Mehr als 600 Bürger:innen, Schüler:innen und Studierende nutzten die Gelegenheit, sich über das Potenzial von Wasserstoff zu informieren. Interaktive Workshops, Ausstellungen und Vorträge boten praxisnahe Einblicke in die Wasserstofftechnologie. Schüler:innen stellten ihr Minecraft-Projekt „MC Hydro” vor – einen innovativen Minecraft-Mod, der das Thema Wasserstoff spielerisch erlebbar macht. Und von der LINZ AG und dem Verein Energiewende Linz gab es einen Virtual-Reality-Workshop, der die Zukunft der Energieversorgung hautnah erlebbar machte.
“Die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, Politik, Verwaltung sowie den Linzerinnen und Linzern ist ein Schlüssel, um die klimaneutrale Industriestadt 2040 Wirklichkeit werden zu lassen,” meinte der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer. “Die H2 Convention ist das Forum, um dabei kollaborativ und erfolgreich in die Zukunft zu gehen.”
Die H2 Convention 2025
Die dritte Ausgabe der Convention steht unter dem Titel: “Die Transformation Beschleunigen”. Am 26. und 27. November 2025 treffen sich wieder führende Köpfe der Wasserstoffbranche mit Vertretern aus der Verwaltung und der Forschung, um sich der dringenden Frage zu widmen: Wie können wir den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft schneller voranbringen?
Neben den Co-Trägern der Initiative dem Land Oberösterreich, der Stadt Linz, LINZ AG, dem VERBUND und der Energie AG, tragen folgende Unternehmen und Organisationen mit ihren inhaltlichen Beiträgen und ihrer finanziellen Unterstützung wesentlich zum Erfolg der H2 Convention bei: Austrian Gas Grid Management AG (AGGM); BOSCH; die Fachhochschule Technikum Wien; die H2 Import Alliance Austria (HIAA); Hainzl Industriesysteme GmbH; ILF Consulting Engineers GmbH; LAT Nitrogen; Linde Gas; der Klima- und Energiefonds Österreich; die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW); RAG Austria; Siemens Energy; voestalpine AG; die WIVA; die Wirtschaftskammer Oberösterreich; und die Zauner Group.
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